WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 6­2012
Titel
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Foto: Oliver Haja/pixelio
Hier bist du genau richtig, wenn du statt eigener Reisepläne lieber die für
andere in die Hand nimmst und später zum Beispiel dein eigenes Reisebüro
führen möchtest, oder auch dein Hotel oder deine eigene Eventagentur.
Denn im Rahmen des siebensemestrigen Studiums lernst du alles, was du für
eine Karriere in der Tourismuswirtschaft wissen musst. Und das beginnt nicht
etwa mit Sonnencreme kaufen, sondern mit Betriebswirtschaftslehre, Dienst­
leistungswirtschaft und Rechnungswesen. Die zeigen dir nämlich schon im ers­
ten Semester, dass Erholung für die einen eine ganze Menge (Hintergrund­)
Arbeit für die anderen bedeutet. Und weil man sich besonders gern im
Ausland erholt, sind natürlich auch gleich deine Sprachkenntnisse gefragt.
Englisch ist ein Muss, alles andere, wie etwa Spanisch, auf das du dich übri­
gens ab dem fünften Semester freuen kannst, wird zusätzlich sehr gern ge­
hört. Ansonsten wirst du sehr schnell merken, dass du ohne ein Händchen für
Mathematik und eben Interesse an wirtschaftlichen und rechtlichen Zusam­
menhängen selbst bald urlaubsreif bist. Bleibst du aber dabei, werden nach
und nach alle tourismusrelevanten Themen deinen Stundenplan bereichern.
Wie beispielsweise Tourismusgeographie, Hotelmanagement, Verkehrsträger­
management, Spa, Kreuzfahrt & Co., Reservierungssysteme. Und nicht zuletzt
auch Kommunikations­ und Verkaufspsychologie. Da man dich aber nicht nur
mit kofferweise Theorie hinaus in die große weite Urlaubswelt schicken möch­
te, studierst du an der Adam­Ries FH dual. Das heißt, neben dem Unterricht
an der Hochschule wirst du im wöchentlichen Wechsel auch in einem
Praxisbetrieb eingesetzt. Das kann zum Beispiel ein Hotel, eine Agentur, ein
Reisebüro, eine Messegesellschaft oder auch ein Tourismusverband sein. Bei
Tourismus ist … mit Badematte am Strand, mit Allinklusivebändchen an der Hotelbar oder mit der Kamera zum Sightseeing. Aber mit Block im Stift im Hörsaal?
Unbedingt! Und zwar nicht, um Urlaub zu machen, sondern um zu lernen, wie Urlaub richtig gemacht wird. So wie beispielsweise an der Adam Ries FH in
Erfurt im Studiengang Tourismuswirtschaft.
Ab in den Süden
Studium
Tourismus­
wirtschaft
der Suche nach einem Praxispartner wirst du, nach bestandener Eig­
nungsprüfung an der FH, auch von dieser unterstützt. Du bekommst
Unternehmen vermittelt, aber nicht die Stelle selbst. Für diese musst du dich
dann noch einmal gesondert bewerben. Auch wenn das duale Studienmodell
durch die Verbindung von Theorie und Praxis viele Vorteile mit sich bringt,
solltest du dir im Vorfeld auch über eventuelle Nachteile Gedanken machen.
So musst du an den privaten Hochschulen zum Beispiel mit Gebühren rech­
nen, die mehrere hundert Euro monatlich betragen können. Doch keine Angst:
Die werden in der Regel vom Ausbildungsbetrieb übernommen. Im Gegensatz
zum Arbeitspensum, das musst du ganz allein bewältigen und darfst neben
der praktischen Arbeit auch die Zeit, die du zum Lernen brauchst, nicht unter­
schätzen. Gerade in der Hotellerie sind zudem Überstunden nicht selten und
bei Veranstaltungen oder Messen ist auch mal abends oder amWochenende
dein Einsatz gefragt. Das gilt dann übrigens auch für die eigentlich vorle­
sungsfreie Zeit. Für deine Urlaubspläne musst du auch „richtig“ Urlaub neh­
men. Doch der duale Aufwand lohnt sich. Du hast nicht nur die Möglichkeit,
erlernte Theorie sofort umzusetzen, sondern auch gute Aussichten darauf,
später vom Praxisunternehmen übernommen zu werden. Sollte das nicht
klappen, hast du aber gerade dank deiner praktischen Erfahrung gute Chan­
cen, einen neuen Arbeitgeber zu finden. Und dann liegt es an dir, ob du das
nächste Sternehotel in Deutschland managst, eine Agentur für Rucksack­
touristen führst oder vielleicht doch eine Tauchschule eröffnest. (mü)
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.