WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 6­2012
Titel
8
Foto: Sascha Uthe
Was getan werden muss, damit im Restaurant eine angenehme Atmosphäre
herrscht, damit alles am rechten Platz liegt und damit die Gäste zufrieden
sind, weiß Jennyfer Scheidt.
Obwohl, alles weiß sie noch nicht. Deshalb lernt
sie seit Mitte des Jahres den Beruf der Fachkraft im Gastgewerbe in der
Brasserie „ZumMainzerhof“ in Erfurt. Die Ausbildung dauert zwei Jahre, aber
für Jennifer ist klar, dass sie anschließend noch ein Jahr dranhängt um Restau­
rantfachfrau zu werden. „Mein Traumwar es schon immer, Restaurantfachfrau
zu werden. Ich liebe den Umgang mit Menschen und arbeite gern mit Men­
schen zusammen. Ich mag es, Leute kennenzulernen und ihnen etwas Gutes
zu tun.“
Dafür lernt die 21­Jährige nicht nur die guten Manieren, dass zum Beispiel
immer von rechts serviert wird, sondern auch, welche Bestandteile die
Speisen haben oder was der Unterschied zwischen einem Nektar und einer
Fruchtschorle ist.
Eben alles, was den Gast interessiert. Dazu gehört auch,
welcher Wein zu welchem Essen passt oder wie ein Gast mit Unverträglich­
keiten auf bestimmte Lebensmittel trotzdem ein leckeres Menü bekommt –
zusammengestellt aus Vorspeise, Hauptgericht und Dessert. Und da etwas
passendes zu finden, ist nicht immer einfach, weiß Jennifer: „Es gibt unter­
schiedliche Menschen mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften. Aber
ich gebe immer mein Bestes und habe immer ein Strahlen im Gesicht.“
Selbst wenn die Situation mit einem Gast mal etwas schwierig wird, behält
sie ihr Lächeln und bleibt freundlich.
Das gehört in der Gastronomie einfach
dazu. „Als Kellner muss man immer Freund und Helfer sein“, sagt sie. Neben
der Freundlichkeit zählen aber auch Kreativität und Ausdauer. So dekoriert sie
die Tische und Tafeln mit Blumen, faltet Servietten und bereitet alles für die
hungrigen Gäste vor. Sind die Gäste gegangen, heißt es: Gläser und Besteck
polieren. Keine von Jennifers Lieblingsarbeiten, aber sie gehören nun einmal
zum Beruf. Außerdem ergänzt sie: „Man muss in diesem Beruf auch so flexibel
sein, spät am Abend, am Wochenende oder an Feiertagen zu arbeiten, und
das bin ich. Meine Freunde wissen, dass es mein Traumberuf ist und sie ste­
hen, genau wie meine Familie, hinter mir und unterstützen mich.“
Für die Zeit nach der Ausbildung hat Jennifer auch schon Pläne.
Ich würde
gern auf einem Schiff arbeiten, oder Saisonarbeiten in Skigebieten oder mal
für ein paar Monate ins Ausland gehen. Ich bin sehr motiviert, was das an­
geht.“ Apropos Ausland; Fremdsprachen sind in diesem Beruf sehr wichtig.
Denn mit Auslandsaufenthalten steigen oft die Karrierechancen und man lernt
auch immer viel Neues dazu. Jennifer lernt in der Berufsschule Englisch und
Französisch. Sie weiß aber auch, dass man in Mathe und Deutsch gut sein soll­
te und auch jede Menge soziale Kompetenz mitbringen muss. Vielen Aus­
bildungsbetrieben reicht übrigens oft schon ein Hauptschulabschluss von ih­
ren Bewerbern. Jennifer rät, vorher mal in einem Praktikum in den Beruf
reinzuschnuppern und das Umfeld kennen zu lernen. Und wenn es passt, dann
heißt es zupacken und alles daran setzen, den eigenen Traumberuf zu lernen.
Wenn man ein Ziel vor Augen hat, dann sollte man auch darum kämpfen“,
sagt Jennifer. Und sie kämpft jeden Tag, um ihren Traum zu leben. (su)
Sie sind die fleißigen Bienen in der Gastronomie. Sie begrüßen jeden Gast, nehmen die Bestellungen auf und reichen sie an die Küche weiter. Sie servieren
Speisen und Getränke, haben immer ein offenes Ohr für Wünsche und Kritiken und tun alles, um die Gäste glücklich zu machen. Kurzum, Fachkräfte im
Gastgewerbe und Restaurantfachleute sorgen für Wohlbefinden und Zufriedenheit. Und sie haben dabei immer ein Lächeln im Gesicht.
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Kämpfen um den Traum zu leben
Restaurantfachkräfte bedienen und beraten
Gäste in Gastronomiebetrieben bei der Aus­
wahl von Speisen und Getränken. Sie arbeiten
hauptsächlich in Restaurants, Hotels, Gasthöfen
und Pensionen.
Dauer: 3 Jahre
Voraussetzung: gute Kenntnisse in Mathe und
Deutsch, soziale Kompetenz,
Fremdsprachenkenntnisse
Chancen: Weiterführendes
Studium im Bereich Hotel­ und
Tourismusmanagement
Restaurant­
fachkraft
(
m/w)