WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 62012
Foto: Storck
Titel
22
Das ist ein Traum für alle Naschkatzen und: der Arbeitsplatz von Maria
Magdalena.
Denn die 23Jährige macht bei der August Storck KG in Ohrdruf
eine Ausbildung zur Fachkraft für Süßwarentechnik und hat hier ihren Traum
beruf gefunden. „Als ich auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz war, habe
ich mich durch die ganzen Berufslisten gearbeitet und bin dann dabei auf die
Süßwarentechnik gestoßen. Das kannte ich nicht und mit Süßigkeiten arbei
ten, das klang einfach zu gut. Auf einer Berufsmesse kam ich am StorckStand
vorbei, die hatten auch tatsächlich noch einen Ausbildungsplatz in diesem
Bereich frei. Ich hab‘ mich beworben und den Platz bekommen.“ Inzwischen
ist MariaMagdalena im zweiten Ausbildungsjahr und in der Produktion tätig.
Sie stellt aktuell Pralinen her – was und wie genau, das darf sie aber nicht ver
raten – ein süßes Betriebsgeheimnis. Die Süßwarenherstellung ist ein tradi
tionelles Handwerk. In kleineren Manufakturen ist auch noch vieles Hand
arbeit, aber in den großen Unternehmen läuft heute das Meiste maschinell
ab. MariaMagdalenas Hauptaufgabe ist es, die verschiedenen Schokoladen
anlagen und maschinen zu bedienen und die Produktion zu überwachen.
Während ihrer Ausbildung durchläuft sie alle Bereiche des Werkes, da geht es
unter anderem an die Verpackungsstraße, die Warenannahme, ins Lager oder
in die Qualitätskontrolle – wobei, die erledigt sie manchmal auch so ganz frei
willig nebenbei: „Ja, wir dürfen bei der Arbeit auch naschen“, verrät sie uns.
Doch auch wenn es ein bisschen so aussieht, in einer Schokoladenfabrik ist
die Arbeit nicht immer nur ein Zuckerschlecken. „Es gibt auch viel zu lernen“,
sagt MariaMagdalena. Welche Rohstoffe gibt es, woher kommen sie, wie wird
beispielsweise Schokolade hergestellt, weiterverarbeitet, die Ware dann ver
packt, gelagert – welche Maschinen sind dazu nötig, wie funktionieren sie,
wie werden sie bedient und gewartet. Der Lehrplan in der Berufsschule ist
vollgepackt mit jeder Menge notwendigen Wissens. Dabei darf man beson
ders die technischen Inhalte nicht unterschätzen. Und man muss wissen, dass
man große Verantwortung trägt. Wenn es um Lebensmittel geht, sind viele
Vorschriften zu beachten und Sicherheitsstandards einzuhalten. „Wenn man
sich nicht dafür interessiert, kann einem das schnell über den Kopf wachsen“,
erklärt MariaMagdalena, die selbst aber so viel Leidenschaft für die Arbeit
mitbringt, dass sie sich mit Begeisterung durch den Lernstoff ackert. „Ich finde
das alles so faszinierend, da motiviert mich schon die eigene Neugier, weiter
zu lernen. Ich liebe Schokolade, sie ist für mich eine Art Lebenseinstellung, ein
Glücklichmacher und ich darf hier in einer echten Schokoladenfabrik arbeiten,
das ist perfekt.“ So perfekt, dass sie die Arbeit auch gerne mal mit nach Hause
nimmt und in der heimischen Küche ganz traditionell Pralinen von Hand füllt
und mit Schokolade experimentiert. „Man hat dabei auch so viele Möglich
keiten, etwas Neues auszuprobieren.“ Trotzdem ist auch MariaMagdalena
manchmal nicht ganz so motiviert, wenn morgens der Wecker allzu früh klin
gelt. „Wenn ich mal wirklich keine Lust habe, sage ich mir einfach ‚Hey, irgend
wo auf der Welt packt grad jemand sein Frühstückchen aus, beißt in sein
Knoppers und ist total glücklich. Und das geht nur, weil wir es hergestellt ha
ben. Das ist ein toller Gedanke! Und spätestens, wenn ich ans Werktor komme
und die Luft nach Schokolade duftet, bin ich wieder voll dabei.“ (mü)
Ein Duft nach Kakao weht einem schon um die Nase, wenn man nur in die Nähe des Werksgeländes kommt, und er lässt Großartiges vermuten. Zu Recht!
Denn öffnet sich dann eines der großen Werkhallentore, steht man mittendrin, im Schlaraffenland. Ein riesiges Fließband voll mit Schokoriegeln, meterhohe
Bottiche mit feinster Kakaomasse oder Unmengen köstlicher Waffelschnitten – wohin man auch schaut, verführerische Süßigkeitenberge soweit das Auge
reicht!
MariaMagdalena und die Schokoladenfabrik
Fachkräfte für Süßwarentechnik, Fachrichtung
Schokolade, stellen Hohlkörper aus Schokolade,
Schokoladenriegel und tafeln her, aber auch
Kakaomasse, Kakaobutter und Kakaopulver. Sie
verantworten die Bedienung von Maschinen
und Anlagen sowie die Verpackung, Lagerung
und Qualitätsbeurteilung von Süßwaren.
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Voraussetzungen: Guter Realschulabschluss,
handwerkliches Geschick, technisches
Verständnis, Verantwortungsbewusst
sein, gute Kenntnisse in Mathematik
und Naturwissenschaften.
Chancen: Du kannst Weiterbildun
gen zum Techniker oder Meister
anschließen, ebenso ein Studium
im Bereich Lebensmitteltechnik.
Fachkraft
für Süßwaren
technik
(
m/w)
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.